Während der ersten Türkenbelagerung, 1529, berichtete ein Überläufer an den Stadtkommandanten, dass die Osmanen planten, Tunnel unter der Stadtmauer durchzugraben und sich so mit Sprengstoff eine Bresche zu sprengen. Der Kommandant ließ sofort in den Kellern der Häuser, entlang der Stadtmauer, Bottiche mit Wasser gefüllt und Trommeln mit kleinen Würfeln auf der Fellbespannung, aufstellen, um damit Grabungsarbeiten feststellen zu können. Die Bewohner wurden angewiesen auf mögliche Bewegungen zu achten.

Josef, der Bäckergeselle im Hause Freyung, Ecke der heutigen Strauchgasse, kam dieser Aufgabe gewissenhaft nach und holte sofort seinen Meister, als er glaubte, Bewegungen der Würfel feststellen zu können. Der gab ihm Recht und ließ die Wache holen. Sofort ist ein Plan geschmiedet. Man gräbt möglichst leise einen Gegenstollen, vom Bäckerkeller aus, in Richtung Türken. Bald wird der Minengang der Osmanen erreicht und überwältigt die überraschten Türken. Der Stollen wird danach wieder zugeschüttet und die Aufmerksamkeit der Bäcker wird dementsprechend gewürdigt.

Der Name Heidenschuss leitet sich jedoch schon sehr viel früher von einem Hausschild von 1365 ab. Das Schild zeigte einen Sarazenen mit Pfeil und Bogen. Erst beim Umbau des Hauses 1851/1852 wurde der Sarazene durch den säbelschwingenden Osmanen ersetzt. Passt ja auch besser zur Sage.

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