Unser heutiges Frühstück wird uns vom Hausherrn kredenzt. Viel Obst und Marmelade aus eigener Produktion. Wir verabschieden uns und ziehen neben der Blumenwiese vorbei, auf der er uns gestern eine Pflanze gezeigt hat, die ich bisher nicht kannte: Bienenragwurz. Die Blüte ist klein und schaut aus, als ob eine Biene in den Kelch einer Blume reingeschlüpft wäre. Es ist hier eine wild wachsende Orchideenart.

Der Nebel liegt noch auf dem Stausee und wir wandern das erste Stück auf einer Straße in Richtung Valfabbrica unserem heutigen Ziel. An der Landschaft hat sich nichts wesentliches geändert. Wenige Gebiete sind bewirtschaftet, zumeist sind es wieder Macchia-Wälder durch die wir ziehen. Offensichtlich wird hier noch Klaubholz gesammelt, wie die zusammengebündelten Haufen von Kleinholz zeugen.

Rauf und runter dann zur Abwechslung wieder rauf und runter. Die Landschaft ist zwar schön mit ihren blühenden Ginstersträuchern, wird aber langsam fad. Noch dazu, wo es von Stunde zu Stunde heißer wird. (Bei der Ankunft hat es 26 Grad)

Irgendwie freuen wir uns darauf, dass unser Hatsch bald zu Ende geht. Morgen noch nach Assisi und dann haben wir es geschafft. Das sind dann auch 165 Kilometer, ohne die Sightseeing-Strecken. Wir wollen danach noch nach Siena und Bolognia fahren und diese Städte wieder erkunden, bevor wir nach Florenz zurück kehren und nach Hause fliegen.

Das ist der Lago die Valfabbrica, ein riesiger Stausee, der Perugia und die halbe Region mit Trinkwasser versorgt. Der Staudamm wurde aus 5 Millionen Kubikmetern Material errichtet, was das doppelte Volumen der Cheopspyramide beträgt.

Was kann ich euch noch erzählen? Gestern fanden wir einen Stachel eines Stachelschweines. Zuerst glaubte ich noch, dass irgendjemand das als Souvenir aus Afrika mitgebracht und verloren hat, doch am Abend wurden wir belehrt, dass die Stachelschweine in der Toskana, Umbrien und weit bis Süditalien hinein heimisch sind. Sie durchwühlen als nachtaktive Nager oftmals die Hausgärten der Bauern, die wenig Freude damit haben. Vermutlich wurden sie von den Römern schon aus Afrika/Asien mitgenommen und hier ausgesetzt. – Ich hatte keine Ahnung davon. Aber – und das ist wichtig zu wissen: Ein gefundener, abgeworfener Stachel soll Glück bringen… Wir Ahnungslosen haben ihn liegen gelassen.

Wir kommen im 3.000 Einwohner Ort an (Zu sehen gibt es hier nichts Besonderes), erfreuen uns an einem Bier und dann an der Dusche.

Das Positive des Tages: Bald ist das Ziel geschafft.

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