Eine Tasse Tee im Zimmer und dazu ein Joghurt aus dem Kühlschrank ist unser ganzes Frühstück, dann geht es los Richtung Citta di Castello. Heute wird es eine weniger anstrengende Etappe, weil ich die Höheneinlage, die der Franz von Assisi auf seiner Wanderung eingeplant hat, kurzentschlossen rausgestrichen habe. Es genügt, wenn wir morgen 30 km und 1.000 Höhenmeter bewältigen müssen.
Auf dem Weg aus der Stadt kommt uns ein Carabinieri-Wagen entgegen. Der Fahrer hält seine Hand aus dem Fenster und grüßt freundlich. Ich war mir nicht sicher, ob er abklatschen wollte, habe aber den Impuls noch rechtzeitig unterdrückt. Man weiß ja nicht, vielleicht hätte er das missverstanden.
Ein Stück weiter begegnen wir einem Handtaschenauto.

Kurz danach überqueren wir die Grenze zwischen der Toskana und Umbrien. Ein kleiner Schritt für uns, keiner für die Menschheit.

Wir kommen an einem geschlossenen Museum vorbei, das von einer monumentalen Mauer umgeben ist.

Kleine Öffnungen in der Mauer geben den Blick frei auf den Innenhof des Gebäudes und ich sehe eine Katze die durch eine ebensolche Öffnung in einen nächsten Innenhof schaut. Voyeur ertappt Voyeur.

Jetzt weichen die Macchiagebiete dem Weinbau.

Mitten auf dem Weg errichtet ein Ameisenvolk einen neuen Bau.

Felder und Zypressenhaine prägen die Landschaft.

Auch ein Knoblauchfeld ist darunter. Man riecht es bereits von der Ferne.



Laut unserer App kommen wir auf einen Weg, der über einen Bach führen soll. Doch der Weg führt an einem Feldrain vorbei bis zu einer dichten Strauch- und Baumgruppe.

Wir kämpfen uns durch und sehen in den Abgrund. Es fließt zirka 30 – 40m unter uns ein Bach und es ist auch eine Art Brückenkonstruktion zu sehen. Doch da gibt es kein Hinunterklettern, da geht nichts. Ärgerlich, dass auch der offizielle Wegweiser, der an einem Masten angebracht ist, genau hier hinunter zeigt.

Es bleibt uns nichts anderes übrig als einen kilometerlangen Umweg zu gehen. Offensichtlich sind wir nicht die einzigen, die sich da nicht durchkämpfen wollen, denn wir sehen es an den Spuren im hüfthohen Gras, dass schon andere hier vergeblich einen Ausweg gesucht haben.

Also machen wir uns murrend auf den Weg und sind eine Stunde später bei unserem Hotel angekommen.
Nach der üblichen Dusche geht es Downtown um eine Pizzeria aufzusuchen, die angeblich offen und nicht unter Take-away einzustufen ist. Stimmt. Alles wunderbar. Wir bekommen unser Abendessen vor den üblichen 19.30 Öffnungszeiten und begießen es mit einem Chianti. – Langsam wird das zur Gewohnheit.

Es folgt die übliche Stadtrunde. Es gibt einige nette mittelalterliche Gassen und entsprechenden Palais, Kirchen und Wohntürmen.





Und es gibt auch ein paar außergewöhnliche Oldtimer zu bewundern. Nein, damit meine ich nicht uns. – Obwohl, es steht euch natürlich frei das zu tun. 😉
Nein, es gibt ein kleines Oldtimertreffen in der Stadt.




Das Positive des Tages: Auch ein in Kauf genommener Umweg kann rascher ans Ziel führen, als eine riskante Direttissima. (Übrigens in Italien ist die Direttissima die Eisenbahnschnellstrecke zwischen Florenz und Rom.)