Nachdem wir uns gestern noch eingehend mit der heutigen Route auseinandergesetzt hatten und ein paar Adaptionen vornahmen, hoffen wir doch, dass wir die schlimmsten Stellen entschärft haben. Es wird schon schief gehen. Ich schalte das Komoot ein und es fragt mich allen Ernstes, ob ich die Route nicht auf eine Zweitages- oder Dreitagestour aufteilen möchte: Nein, wollen wir nicht. Wir starten.

Der Weg führt uns an einem Friedhof vorbei, wo wir einen kurzen Blick hinein werfen.

In der Aufbahrungshalle stehen zwei Särge. Ob das ein schlimmes Omen ist? Das gestrige Glückslos hat mir nichts dergleichen vorhergesagt. Und ich bin ja nicht abergläubisch. – Aber wenn uns jetzt noch eine schwarze Katze über den Weg läuft?

Wir überqueren einen Bach…

…und nehmen bei einem Kiosk noch einen kühlen Trunk, bevor wir an die entscheidenden Anstiege gehen. Neben uns setzen sich noch zwei Ortsansässige. Der eine davon zeigt seine heutige Trüffelausbeute her.

Da er weder ein Trüffelschwein noch einen Hund mit sich führt muss er eine gute Nase haben.

Wir marschieren auf Schotterwegen und Straßen, die halb verfallen sind, bergauf und bergab, immer wieder. Wir bewegen uns in einer totalen Hügellandschaft mit nur ganz wenigen Gehöften.

Die Steigungen/Gefälle zumeist zwischen 8 und 15 Prozent zermürben unseren Elan. Der Himmel ist klar, nur vereinzelt sehen wir ein Wölkchen am Himmel.

Endlich einmal zur Abwechslung ein Brunnen, bei dem die Pilger Steine aufschichten. Von hier weg haben wir noch zwei große Anstiege/Abstiege zu bewältigen bis Pietralunga. Ich zumindest bin schon ziemlich k.o. Die beste Ehefrau von allen meint, sie fühlt sich müde aber sonst passt alles.

Wir sehen unser heutiges Ziel bereits und wir können auch bergab darauf zu gehen. Einziger Wermutstropfen ist, dass wir unten wieder hochklettern müssen. Die Altstadt ist nur schwer zu erklimmen. Es kostet mich die letzten Reserven, um hinauf auf den Hauptplatz zu kommen.

Dort aber wartet ein großes Bier, das mich einigermaßen wieder auf Vordermann bringt.

In der Früh sehen wir eine Trüffel, am Abend esse ich Spaghetti Carbonara mit Trüffel und danach sehen wir noch ein Denkmal für den Trüffelsammler und seinen Hund.

Das Positive des Tages: Trotz zeitweiligen Verzweiflungsmomenten haben wir es geschafft. Insgesamt sind es dann doch mehr als 30 Kilometer geworden auf der sehr warmen und höhenmäßig anspruchsvollen Tour.

1 Kommentar

  1. Danke f d. tollen Berichte und Fotos und ein paar Bemerkungen, die mich schmunzeln ließen.
    Ich habe den Tag mitgelesen, aber ich war auch unterwegs, daher wenig Antworten.
    LG Elfi M.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein